Wegraine AG aktiv

Vegetationsbestimmungen übernahm Imke Hennemann-Kreikenbohm

WEGRAINE-AG SCHAUMBURG FÜHRT ERNEUT ERFOLGREICH

 LANDWIRTE UND NATURSCHÜTZER ZUSAMMEN

Damit hatte selbst der Leiter der Wegraine-AG Schaumburg, Karl-Heinrich Meyer nicht gerechnet, über 30 Teilnehmer folgten am vergangenen Samstag seiner Einladung zur Wege- und Landschaftsschau  durch die Büntedörfer in der Samtgemeinde Nenndorf.

Besonders erfreulich, dass auch dieses Mal wieder Vertreter aus der Schaumburger Landwirtschaft, dem hiesigen ADFC, dem Naturschutz, dem Niedersächsischer Heimatbund, sowie aus Verwaltung und Politik mit dabei waren.

Schon beim ersten Stopp nach der Abfahrt vom Bahnhof Haste wurde Imke Hennemann-Kreikenbohm gefordert: es galt Blühpflanzen und Baumarten auf einer Waldwiese zu bestimmen.

Beim nächsten Halt, einer zweireihigen Anpflanzung diverser Obstbäume, ergab sich eine lebhafte Diskussion um die Pflege von Obstbäumen und Zuständigkeit der weiteren Unterhaltung von Kompensationsmaßnahmen. Insbesondere die Übernahme der Kosten für  die Verbringung des Schnittgutes, das bei der Pflege der Streuobstwiese anfällt, lösten eine angeregte Diskussion aus.

Leider ist die technische und politische Entwicklung noch nicht so weit, dass das anfallende Landschaftspflegematerial  verwertet werden kann.

 So verbleibt es auf der Anlage und trägt leider zur unerwünschten Düngung der Wiese bei.

Mit einer besonderen Überraschung wartete Hohnhorsts Landwirt und Bürgermeister Cord Lattwesen auf, als er bei nächsten Stopp eine Alternative zu den eintönigen für die Biogasanlage bestimmten Maisäckern aufzeigte.

Roggen versetzt mit Wickeneinsaat soll zukünftig den Maisanteil reduzieren bzw. später ersetzen. Allerdings befindet sich die ganze Unternehmung noch in der Versuchsphase. Erfreulich dabei ist, dass – so Lattwesen –   so gut wie keine Spritzanwendung erforderlich ist, Boden und Grundwasser dadurch nicht belastet werden. 

Kopfschütteln zeigte sich zumindest bei den informierten Naturschützern, als Bürgermeister Cord Lattwesen bei der nächsten Station auf eine einreihige Heckenpflanzung in einer Grabenböschung hinwies, die die DB als Ausgleichsmaßnahme einbrachte und die als solche auch behördlicherseits anerkannt wurde; auch Lattwesen zeigte sich damit nicht zufrieden.

Wie in der entsprechenden Fachliteratur zu finden ist, strebt der ökologische Wert einreihiger Hecken gegen Null.

Interessant, weil für viele der Teilnehmer neu, waren die Ausführungen des Obstbauern Karl-Walter Brüggenwirth. Mit Staunen nahm man die sog. Hagelnetze wahr, die die heranwachsenden Äpfel vor Hagelschlag schützen; schon kleinste Schadspuren auf den Äpfeln führen zur Qualitätsherabstufung.

Erste Versuche zum Weinanbau wurden vorgestellt; aktuelle und künftige  Probleme der Bewässerungsversorgung sowie die Überdachung von Agrarflächen mit Photovoltaikanlagen wurden ausgiebig und kontrovers diskutiert.

 Ebenso kontrovers fiel die Bewertung der von Brüggenwirth angelegten einjährigen Blühfläche aus, die aufgrund ihrer  Farbenpracht allerlei Zustimmung fand, allerdings für die gefährdeten Wildbienen, (Nahrungsspezialisten die auf bestimmte Pflanzen angewiesen sind keinen Nutzen, z.b. die Natterkopfmauerbiene ist auf den Pollen des Natterkopfs angewiesen für die Brut).

Ein Biberzaun zum Schutz der Obstplantage musste letzten Winter gesetzt werden.

In Suthfeld zeigte Dietmar Meese vom Biohof Versuche der Gemeinde Suthfeld

zur Aufwertung der Wegraine,  was  großes Interesse fand.

Die ca. fünfstündige Radtour fand ihren Abschluss auf dem Biohof Meese,  wo bei kühlen Getränken über das Erfahrene und Erlebte eifrig diskutiert wurde.

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